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Stadtgeschichte > Aufsätze zur Geschichte Ibbenbürens > Die Werthmühle im Wandel der Jahrhunderte

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- Die Werthmühle im Wandel der Jahrhunderte  

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Die Geschichte unseres Elternhauses/Geburtshauses, zusammengestet 1994 von Heinrich Meyer jun.-
Original im Archiv, W. Suer erhalten von Heinrich Meyer, geb. um 1910 - Im Original sind die Daten nicht chronologisch geordnet
Quellen: Anton Rosen und Friedrich Hunsche
(Dieser vorliegende Text ist chronologisch geordnet).

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1189
kam der Besitz der Edelherren von Ibbenbüren durch Bischof Bernhard II. von Paderborn, der letzte männliche Nachkomme des Ibbenbürener Geschlechts, an den Grafen Simon von Tecklenburg.

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1234

Haus Grone wird erstmals genannt.
 
 
1315

war "Haus Werth" als Tecklenburger Lehen im Besitz des Ritters Ekbert von Tecklenburg. Es war eine Burganlage. Ob "Haus Werth" im 12. Jahrhundert ein Witwensitz war, ist nicht klar zu beweisen.
 
 
1400

Die Burg Ibbenbüren verfiel. Die Bruchsteine wurden zum Bau der jetzigen evangelischen Kirche verwandt Der Name "werth" - tom Werde, leitet sich ab von "Werder", das soviel wie Insel bedeutet. Die Ibbenbürener Aa und die Umflut umschlossen diese erhöhte Insel aus dem tiefer gelegenen morastigen Grund. Die Grafen von Tecklenburg gaben "Haus Werth" als Lehen an die Brüder Winnemar und Arnold von Thedehem weiter. Es waren die Neffen des Bischofs Bernhard II. von Paderborn. Hildeburga war die Mutter dieser Söhne und die Schwester von Bischof Bernhard II. von Ibbenbüren.
 
 
1422

kam "Haus Werth" durch Kauf in den Besitz der Familie tor Mollen, die später den Namen Werthmöller erhielten. Es ist möglich, daß tor Mollen von einem Bauernhof in Bockraden stammt.
 
 
1494 und 1537

erschienen in einem Register der Grafen von Tecklenburg die Namen: Molenar tom Werde. Diese Namen beziehen sich eindeutig auf den Besitzer der Werthmühle. tor Mollen wurde später Werthmöller genannt. Von 1422 bis 1765 ist tor Mollen 343 Jahre lang Besitzer gewesen.
 
 
1575

waren die tor Mollen dort noch eigenbehörige Eigentümer, schon 153 Jahre lang. Sie hatten am 22. Mai 1422 "Haus Werth" mit Mühle und Schloß vom Grafen Nikolaus II. von Tecklenburg mit Jagd und Markenrechten für 7.217 Taler gekauft.
 
 
1604

Der Hof Werthmöller hatte 1604 eine Größe von 58 Scheffelsaat-Saatland.
 

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1684

war die Gesamtgröße 208 Scheffelsaat

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1765

wurde die Werthmühle mit den Mühlen in Dörenthe und vom Dickenberg von der Preußischen Regierung an den Müller Conrad Georg Schnittger in Erbpacht vergeben bzw. verkauft. Seine Schwiegertochter, Anna Margarethe Elisabeth geb. Hantelmann, war verheiratet mit Johann Christian Schnittger.
 
 
1765

wurde die Werthmühle mit den Mühlen in Dörenthe und vom Dickenberg von der Preußischen Regierung an den Müller Conrad Georg Schnittger in Erbpacht vergeben bzw. verkauft. Seine Schwiegertochter, Anna Margarethe Elisabeth geb. Hantelmann, war verheiratet mit Johann Christian Schnittger.
 

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Brief von 1810
den der Hofrat Essellen an den Bürgermeister von Ibbenbüren, A. Rump, schrieb:
Der bedeutendste Fischreichtum war in den Teichen an der Werthmühle, die seit 50 bis 100 Jahren nicht ausgefischt wurden. Der Großvater von Rump war damals auch Bürgermeister. Die Teiche sollten gründlich ausgefischt werden. Der eine Teich wurde zur Umflut durchstochen und die Öffnung mit Netzen geschützt. Als das Wasser nahezu abgeflossen war, zeigte sich eine Unmenge von Fischen, besonders Hechte, die 18 bis 20 Pfund schwer waren, Schleien und Karauschen usw. Ganze Körbe wurden gefüllt und zum größten Teil an die Munizipalräte (Gemeinderat) in Ibbenbüren verschenkt. Wir glaubten, der Teich läge schon trocken, da kamen aus dem Moder noch über 300 Aale zum Vorschein. Um die Fischzucht zu schützen, wurde sie an Privatleute verpachtet. Der Preußische Staat hat in einer Fischordnung vom 7. Februar 1755 festgelegt nach § 43, dass die Untertanen dieser Provinzen nicht berechtigt sind, den Fischfang durchzuführen. Wer dagegen verstößt, soll vor das Brüchtengericht für sein Vergehen nachdrücklich bestraft werden.

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1820
hatte der Hof Werthmöller die Größe von 217 Scheffelsaat. An Gebäuden waren vorhanden: 1 Wohnhaus, 1 Schuppen, 1 Heuerhaus bei der Werthmühle, 1 Heuerhaus mit Scheune am Mühlenkamp, die sogenannte Leibzucht nebst Schafstall und die Leibzucht beim neuen Kamp.

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1825

verpachtete die Stadt Ibbenbüren die Wertmühle an Anton Poiß
 
 
1831

wurden die übrigen Besitzungen an die Brüder Karl und Johann Werthmöller aufgeteilt.
 
 
1840

begannen die Anfänge einer Gastronomie, somit bis jetzt über 150 Jahre lang.
 
 
1840

bewarb sich die Witwe des verstorbenen Colon Johann Carl Werthmöller, Maria Elisabeth Osterbrink, um die Ausrichtung des Bürgerschützenfestes. Sie verpflichtete sich, ein Zelt von 90 Fuß Länge und 50 Fuß Breite aufzustellen. 1840 steht dieses Fest im Wochenblatt für den Kreis Tecklenburg vom 20 Juli.
 
 
1840

am Dienstag, dem 28.7., war dann das Bürgerschützenfest auf der Werthmühle. Es wurde auf eine Scheibe geschossen. Im gleichen Wochenblatt warb die Witwe, Colona Werthmöller, für ihren neu eingerichteten Badebetrieb auf der Werthmühle. E. Hantelmann empfahl seine neue chemische Fabrik mit neuartiger Bleiche an der Umfluth, rechts der Chaussee. Der jüngste Sohn der Witwe Wertmöller, Anton verheiratet mit Anna Maria Witthake, führte das florierende Unternehmen fort.
 
 
1858

wird Karl Jürgen Theodor Determeyer Pächter der Wirtschaft und der Mühlen. Er heiratete in die Familie Werthmöller und wurde Nachfolger von Anton Poiß. Die Nachkommen der Familie Werthmöller sind 1800 nach Didau in Holland ausgewandert und hießen dort Werdmolder. Die Familie Determeyer aus Alstedde waren Besitzer einer Wassermühle am Laggenbecker Mühlenbach und Vorsteher der Bauerschaft Alstedde. Sie gehörten zu den 14 "Komparenten" (die vor einer Behörde erscheinen und vergleichen). Sie waren für die Verwaltung der Werthmühle zuständig, die ab 1804 im Besitz der Stadt Ibbenbüren war.
 
 
1858

am 4.2. starb Anton Werthmöller. Seine Witwe heiratete in 2. Ehe den Colonus Carl Jürgen Theodor Determeyer aus Alstedde. In einer Urkunde wurde er schon als Wirt bezeichnet.
 

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1861
am 10.12. verkaufte das Ehepaar Determeyer das gesamte Colonat, inklusive aller Wohngebäude und das Badehaus für 19.000 Taler an den Dampfmühlenbesitzer Friedrich Wolff, der dann bald in Konkurs ging. Danach war die Familie Berentelg-Langemeyer ca. 50 Jahre Besitzer der Werthmühle bis 1912.

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  1912
kaufte unser Vater, Heinrich Meyer die Werthmühle mit den Gebäuden und Ländereien für ca. 72.000,- Reichsmark. Die Mühlengebäude gehörten nicht dazu.
 
 
1912

Beim Kauf der Werthmühle waren die alten Fachwerkgebäude noch vorhanden, wo auch drei Familien wohnten: Heinrich Schowe, Familie Kleinschmidt und ein älteres Ehepaar, Familie Fritz Pott, Gründer der Kohlenhandlung, jetzt Poststraße.
 
 
1915

brannten die Stallgebäude nieder und wurden durch einen massiven Neubau ersetzt. Unser Vater war Gastwirt, Landwirt und Fuhrunternehmer. Wir hatten 5 Kühe, 4 Pferde, ca. 20 Schweine und ca. 60 Hühner, 2 Pfauen, Gänse und Enten. Vom Mühlenteich aus führte ein Wasserrohr unter der Münsterstraße zum Hofgelände, weiter bis zum Garten und in die anschließenden Wiesen, wo der offene Wasserlauf wieder in die Mühlen-Aa mündete.
 
 
Die Laichzeit der Frösche im Mühlenteich Durch das Wasserrohr vom Mühlenteich zur Werthmühle kamen zur Laichzeit der Frösche, die im Mühlenteich in großer Zahl vorhanden waren, mit dem fließenden Wasser auch der Froschlaich in die Gärten, Wiesen und Grundstücke. Daher kam es in jedem Frühjahr zur Krötenwanderung, die über das Hofgelände der Werthmühle zum Mühlenteich führte. Diese Wanderung dauerte einige Wochen. Damit die Kröten nicht durch Fuhrwerke, Kraftwagen und Pferde getötet wurden, haben wir die Kröten aufgenommen und zum Mühlenteich oder in die Wasserstelle am Hof getragen. Von dort aus konnten sie durch das Rohr zum Mühlenteich wandern. Das im Garten und in den Wiesen offen fließende Wasser war auch mit kleinen Fischen, Molchen, Kaulquappen (Froschlurche) und Fröschen stark besetzt.

Im Hofgelände und in den Stallungen wurden die Wasserschöpfstellen durch die Rohrleitungen gespeist. In den Wintermonaten wurde das Wasser in der Wiese am Wald an einer Staumauer gestaut. Wenn das Eis dann eine Stärke von 10 bis 20 cm hatte, wurde einige Wochen lang mit Fuhrwerken das Eis zu den Bierverlegern in ihre Eiskeller gefahren, bis diese voll waren. Zu den Bierverlegern gehörten: Paul Wölting (Germania Bier) an der Münsterstraße, Glüsenkamp an der Kanalstraße und Sundermann (Rolinck-Brauerei) an der Laggenbecker Straße. Außer den vorhandenen Wiesen und Äckern, die zur Werthmühle gehörten, wurde der "Goldacker" (das Welleken) vom Fabrikanten Többen und die Wiesen beim Forsthaus Langewiese, bewohnt vom Förster Holzapfel, gepachtet. Zur Gastwirtschaft gehörte auch ein Saal mit Theaterbühne, eine Veranda zum Biergarten, ein Musikpavillon, die Schützenbude mit den Schießständen auf 100 und 150 m, die Kegelbahn mit einem kleinen Fachwerkhaus, dazu einen Raum für die Kegler. Diese Anlagen machten es möglich, große Feste zu feiern, z.B. das Bürgerschützen- und Südfeldmarker Schützenfest, das Kriegerfest, das Tierschaufest, das Rübenfest sowie Musikveranstaltungen. Zu den Bergfesten kamen über 10.000 Besucher. In den Wintermonaten fand der Maskenball des Turnvereins und der ISV statt. Der Ibbenbürener Turnverein hatte den alten Saal für seine sportlichen Übungen gemietet. Die ISV führte zu den Winterfesten auch Theaterstücke auf. Friedrich Tönnies war der Leiter dieser Gruppe. Andreas Bühner war Regisseur einer Theatergruppe, die das Stück "Sünte Rendel" aufführte mit großem Erfolg. Im Winter wurde der Saal mit "Kanonenöfen" geheizt und je nach Witterung schon einen Tag vorher erwärmt.
 

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1922 - Seite 14
Nachtrag zum Kauf der Mühlen durch Franz Hardebeck
Ibbenbüren, den 06.04.1994

Mit Herrn Hermann Schallenberg, 93 Jahre, wurde wegen der Mühle Hardebeck - Werthmühle, ein Gespräch geführt. Nach seinen Erinnerungen hat Hardebeck die beiden alten Mühlenhäuser 1922 von der Stadt Ibbenbüren käuflich erworben. Nach dem 1. Weltkrieg war die Inflation von 1923. Nach der Währungsreform erbaute Hardebeck eine neue dreigeschossige Mühle, wo vorher das linke alte Mühlenhaus gestanden hatte. Der Mühlenbauer Remme aus Brochterbeck baute dann ein neues, großes Mühlenrad aus Eiche. Bei der die Erweiterung der Mühle ist auch das rechte alte Mühlenhaus abgebrochen worden. Das von Remme erbaute Mühlrad ist überbaut worden und nicht mehr sichtbar.

1922
kam die Mühle in den Besitz von Franz Hardebeck. Er hatte das Müllerhandwerk in seinem Elternhaus, der Brumleymühle, in Birgte erlernt. Nachdem das linke alte Mühlenhaus abgebrochen war, wurde dort eine neue Mühle mit drei Geschossen errichtet. Die Mühle bekam durch den Mühlenbauer Remme aus Brochterbeck ein neues großes Mühlrad. In monatelanger Arbeit wurde dieses Mühlrad in Eiche erbaut. Der Erbauer dieses Mühlrades war dann einige Jahre als Müller bei Hardebeck tätig, er bekam auch alle Wasserrechte. Bevor Hardebeck die Mühle kaufte, war Müller Hohmann aus Laggenbeck in dem Jahrhunderte alten Mühlenhaus, mit zwei Mühlrädern als Müller tätig und anschließend Josef Wesselmann von der Gravenhorster Straße im Auftrag der Stadt Ibbenbüren.

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1924
In den Jahren 1924-1925 wurde neben dem alten Saal ein zweiter Saal erbaut. Beide Säle konnten zur gleichen Zeit benutzt werden. Der neue Saal war ca. 1000 qm groß und durch Türen mit dem alten Saal verbunden. Er wurde auch mit "Kanonenöfen" beheizt. Als der neue Saal fertig war, fuhr unser Vater in der Nacht mit Pferden, die vor einen großen Rollwagen gespannt wurden, nach Münster und holte dort 400 Stühle. Am Abend kam er von Münster zurück. Zur Gastwirtschaft gehörte auch eine alte Bohlen-Kegelbahn. Sie war überdacht. Die Kegelhölzer und die Kugeln waren aus Holz. Am Ende der Kegelbahn war ein beweglicher Kegelfang angebracht, der auch die dicken Holzkugeln auffing. Die Bohlenbahn war aus Buchen- oder Eichenholz gebaut.

1925-1926
wurde eine neue, moderne Scherenbahn gebaut. Hierzu wurde auch ein neues Gebäude errichtet, welches zum Biergarten mit Fenstern versehen wurde. Hier schloss sich ein entsprechender Raum für die Kegler an. Davor befand sich ein kleines Fachwerkhaus für die Aufnahme von Geräten und Bierfässern, wenn größere Feste stattfanden. Hinter den Sälen stand eine Hütte mit Stroh bedeckt, darunter war eine Grube, ca. 7 x 5 m, die als Eiskeller genutzt wurde und ca. 2 m tief war. Das Strohdach ging bis auf den Boden. Hinter den Sälen war ein Eichen-, Buchen- und Nadelwald, der von der Mühlen-Aa eingegrenzt wurde. Die dickste Buche hatte einen Umfang, der von vier Männern umspannt werden konnte Das Alter dieses gewaltigen Baumes wurde auf 600-700 Jahre geschätzt. Das Wasserrecht des Müllers Hardebeck sah vor, dass bei geringen Niederschlägen das Wasser im Mühlenteich mit genutzt werden konnte. Der Fischreichtum im Teich war sehr groß. Im Abstand von ca. 10 Jahren wurde der Mühlenteich abgelassen. Hierzu war in dem Damm an der Südseite ein Stau mit einem Wasserrohr eingebaut. Wenn das Wasser in die Umfluth abgelassen wurde, hielten die Nachbarn Körbe und Fässer unter das Rohr und fingen Hechte, Karpfen, Schleien und Aale auf. Dieser Fischfang war immer ein besonderes Ereignis. Nach dem Ablassen des Wassers wurde der Mühlenteich gesäubert. Wurzeln der Wasserpflanzen wurden entfernt und der Teich entschlammt. Hierzu wurden Gleise verlegt und der Schlamm mit Loren auf die an der Umfluth gelegenen Wiesen gebracht. So entstand hier auch ein Ackerstück.

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1926 - 1954
Das Werthmühlen-Stadion
Die ISV - Ibbenbürener Spielvereinigung 08 e.V. wurde 1926 gegründet. Die Vorgänger dieses Vereins waren der IFG 08, dann der VFR und danach die Germania. Dieser Verein wurde 1924-1925 gegründet. Hierzu kamen die Fußballspieler aus der Südfeldmark

Hermann Schowe, August Blömker, Josef Holtkamp, Karl Beckmann, Clemens Brinkmann, Heinrich Kümper, Wilhelm Kümper, Hermann Kötting, Willi Schallenberg, Ernst Schallenberg, Gustav Bätker, Günter Meese und andere

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in der Werthmühle zusammen, um einen neuen Verein für Fußballsport zu gründen. Die Versammelten einigten sich auf den Namen "Germania". Der anwesende Bierverleger, Paul Wölting, spendierte darauf hin ein Fass Bier. Wölting war Vertreter der Brauerei Germania in Münster. Die ISV baute in den Jahren 1926 bis 1930 das von unserem Vater bereitgestellte Grundstück in Eigenleistungen zu einem Stadion aus. Es wurde zuerst eine Spielfläche von 60 x 90 Metern bespielt. Da diese Maße nicht den vorgeschriebenen Normen entsprachen, wurde dann das Spielfeld vergrößert auf 80 x 105 Meter. Der Platz erhielt eine Einzäunung. In den Jahren, als die Bergfeste durchgeführt wurden, (ab 1950) ist mit Unterstützung des Bergwerkdirektors Busch an drei Seiten des Platzes, nördlich-westlich und östlich, ein Wall aufgeschüttet worden. Die westliche Seite erhielt auch Sitzplätze. Die gesamte Platzanlage wurde mit einem Zaun umgeben. Am Eingang zum Sportplatz wurden Kassenhäuschen gebaut. Hier konnten vier Kassierer zu gleicher Zeit Karten zu den Spielen verkaufen. Das Werthmühlen-Stadion war eine mustergültige Anlage. Anlässlich eines Bergfestes wurde "Wienna Wien" zu einem Spiel eingeladen und zu einem anderen Bergfest die Spieler der Deutschen Nationalmannschaft, die 1954 in Bern Fußballweltmeister wurden. Fritz Walter, Mannschaftsführer und heute Ehrenspielführer der deutschen Nationalelf und Bundestrainer Sepp Herberger waren Gäste der Preußag und der ISV. Zu diesen Spielen wurden bis zu 10.000 Karten verkauft. Es war die Zeit, als die ISV in der höchsten deutschen Amateurklasse spielte. In den siebziger Jahren dieses Jahrhunderts war der Rechtsanwalt und Notar Paul Verspohl Vorsitzender der ISV. In diesen Jahren wurden die Pachtsummen für die Sportplatzanlage immer wieder vom Vereinswirt Willi Meyer, erhöht. Der Verein konnte diese Pacht allein nicht aufbringen, so dass die Stadt Ibbenbüren Unterstützung leistete. Der Verein wurde fast in den Konkurs getrieben. Verspohl führte mit dem Vereinswirt Meyer einen jahrelangen Prozess bis zum Oberverwaltungsgericht in Hamm. Als die Stadt Ibbenbüren damit begann, das Sportzentrum Ost zu bauen, hatte die ISV eine neue Zukunft, um für die Sport treibende Jugend diese vorbildlichen Anlagen zu benutzen. Das Vereinslokal der ISV wurde in die Gaststätte "Zur Sonne" verlegt. Paul Verspohl wurde auf der Jahresversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt wegen seiner uneigennützigen Tätigkeit für den Verein. Die Kosten dieses langen Rechtsstreites hat Rechtsanwalt und Notar Paul Verspohl selber getragen. Sein Nachfolger wurde Rudi Lammers, der das Amt des 1. Vorsitzenden 10 Jahre ausübte.

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1945
In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges fielen die Gastwirtschaft und die Säle einer Feuersbrunst zum Opfer. Gleich nach dem Krieg begann der Aufbau der Werthmühle und der Säle. Die Gastwirtschaft erhielt ein Obergeschoss nach modernen Gesichtspunkten. Der alte große Saal wurde mit der Bezeichnung "Tecklenburger-Land-Halle" neu gebaut und finanziert vom Kreis Tecklenburg. Einige Jahre später wurde unser Bruder Willi Meyer Eigentümer, da bei Abschluss der Verträge das Wegerecht zur Tecklenburger Land-Halle vergessen wurde. Eine nachträgliche Eintragung erfolgte nicht. Somit wurde der Besitzer der Werthmühle für ein angeblich geringes Entgelt Eigentümer der Tecklenburger-Land-Halle, die als Reithalle und zur Viehversteigerung vorgesehen war.

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1963
wurde die Gastwirtschaft an Bernhard Kuhlmann verpachtet. Danach war für kurze Zeit Ludger Meyer Gastwirt, dann Volker Weber, der die Gastwirtschaft zur Blüte brachte. Weber kündigte dann den Pachtvertrag wegen der Erhöhung der Pacht.

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1983
wurde das China-Restaurant der Familie Wah Nam eröffnet.

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Im Vordergrund das Preussendenkmal mit der Inschrift: Errichtet von dem Amte Ibbenbüren zur Erinnerung an die Feier der 200jährigen Zugehörigkeit der Obergrafschaft Lingen zum Königreich Preußen 1702-1902.

Die Werthmühle
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Die Gaststätte Werthmühle (Besitzer W. Meyer) und die Mühle von A. Hardebeck - 1950er -
Foto - Dreverhoff

Die Werthmühle
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Die Werthmühle um 1930 von der Rückseite.- Die alte Mahlmühle links hatte ursprünglich 2 Mühlräder. Bei Hochwasser wurde die Schütte gezogen. Rechts sieht man das große Mühlenrad der rechten Mühle, gebaut vom Mühlenbauer Remme aus Brochterbeck - AK - G. Kipp

Die Werthmühle
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Nach Abbruch des rechten alten Mühlenhauses erweiterte Hardebeck seine 1924-25 erbaute Mühle. Das vom Mühlenbauer Remme, Brochterbeck erbaute große Mühlrad wurde entfernt. Die dicke Eichenachse bekam Franz Imholz. Er war ein bekannter Holzschnitzer und fertigte kunstvolle Eichenteller und andere Schnitzereien aus dem Eichenholz. Die Gastwirtschaft Werthmühle brannte in den letzten Kriegstagen mit den Sälen ab und wurden neu errichtet.
Archiv: Suer

Die Werthmühle
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lDie Werthmühle im Wandel der Jahrhunderte
Internetseite des Stadtmuseums Ibbenbüren

Gisbert Meyer, Hof Alstedder Loh,
Ledderstr. 215,48479 Ibbenbüren
Stellungnahme am 1.11.2023
zum Bericht über die Werthmühle Ibbenbüren
auf der Internetseite des Stadtmuseums
. Folgende Anmerkungen bzw. Richtigstellungen
möchte ich dazu machen:

Zu 1926-1954 (Kursivtext stammt von Heini Meyer)

"In diesen Jahren wurden die Pachtsummen für die Sportplatzanlage immer wieder vom Vereinswirt Willli
Meyer erhöht." Richtig wäre gewesen, der Verein verweigerte die vertraglich vorgesehene Anpassung und zog vor Gericht. "der Verein wurde fast in den Konkurs getrieben"; aber nicht durch den im Text hergestellten Zusammenhang mit der Pacht

Zu 1945

die Gesellschaft hieß nicht Tecklenburger Land-Halle, sondern Teutoburger Landhalle GmbH. Das Wegerecht zur Teutoburger Landhalle spielte nie eine Rolle und wurde auch nie in Frage gestellt. Die Schlußfolgerung ist falsch: "somit wurde der Besitzer der Werthmühle für ein angebliches geringes Entgelt...." Die Gesellschaftsanteile wurden von den Gesellschaftern zum Ankauf angetragen und auf Wunsch von Wilhelm Meyer in Ratenzahlungen von den Gründungsgesellschaftern an ihn verkauft.

Zu
1963

Weber kündigte dann den Pachtvertrag wegen der Erhöhung der Pacht" ist falsch. Der Vertrag lief aus und Weber wollte ihn nicht mehr zu unveränderten Bedingungen fortführen.

Gisbert Meyer, Hof Alstedder Loh, Ledderstr. 215,48479 Ibbenbüren

A
n das Stadtmuseum Ibbenbüren z.Hd. Werner Suer Stellungnahme am 1.11.2023 zum Bericht über die Werthmühle Ibbenbüren auf der Internetseite des Stadtmuseums. Folgende Anmerkungen bzw. Richtigstellungen möchte ich dazu machen:

Zu 1926-1954 Das Werthmühlen Stadion

Das
Werthmühlen Stadion In den siebzigern Jahren war der RA und Notar Paul Verspohl Vorsitzender der ISV. Wie vertraglich vereinbart, wird der Pachtzins von Zeit zu Zeit der Geldentwicklung angepasst. Wie auch andere Sportvereine wurde auch die ISV von der Stadt unterstützt. Jedenfalls machte der Aufwand für die Pachtzahlung nur einen geringen Anteil der Gesamtkosten aus, was also nicht zu einer evtl. drohenden Insolvenz beitragen würde. Dennoch führte der RA Verspohl einen jahrelangen Prozeß, der letztlich zur Aufhebung des Pachtvertrages durch das OLG Hamm führte und die Kosten der Pächterin auferlegte. Ob sich dann der RA Verspohl veranlasst sah, die Kosten persönlich zu übernehmen, kann man nachvollziehen.

1945

Auf Initiative einiger Landwirte aus Ibbenbüren und Umgebung, der Stadt Ibbenbüren und dem Kreis Tecklenburg wurde die Teutoburger Landhalle GmbH gegründet, die auf dem Grundstück des alten großen Saales der Werthmühle als Vielzweckhalle errichtet wurde. Für reiterliche Veranstaltungen konnte der Holzfußboden entfernt werden und auf dem darunter liegendem Reitplatz-Boden konnten reiterliche Disziplinen wie Dressur und Springen abgehalten werden. Für gastronomische Nutzungen wurde dann der Reitboden wieder durch die Holz-Planken abgedeckt und die Halle stand für Schützenfeste, bayrische Abende, Rübenfeste, Kreistierschauen und Tanzveranstaltungen zur Verfügung. Das Konzept erwies sich aber nicht als wirtschaftlich tragbar. Die Gesellschafter boten daher dem Eigentümer des Grundstücks ihre Gesellschaftsanteile zum Kauf an. Dieser führte dann noch einige Jahre den Betrieb derTeutoburger Landhalle GmbH fort, bis sich auch dann die Erkenntnis durchsetzte, ein Konzept außerhalb einer gastronomischen Nutzung zu finden. Die Halle wurde dann noch an verschiedene Pächter als Möbelhaus und Textilhaus weiterverpachtet und sie dient seit ca. 2015 als Abholmarkt für die Fachhandwerksbetriebe der Elektro-Heizungs-Lüftungs-Sanitär- und Klimabranche in Ibbenbüren und Umgebung .

1963

wurde der Betrieb (Hotel, Kegelbahn, Saalbetrieb und Restaurant) verpachtet an die Familien Kuhlmann, L. Meyer, Fam. Weber. Als deren Vertrag auslief und sie den Hotelbetrieb mit Kegelbahn nicht weiterführen wollten, hat Fam. Weber sich einem neu eingerichteten Restaurantbetrieb in der Ochtruper Mühle zugewandt. Danach wurde der Betrieb letzlich ca. 30 Jahre lang als China-.Restaurant verpachtet. Nach Beendigung des letzten Pachtvertrags für gastronomische Nutzungen wurden dann die Gebäude umgebaut zu gewerblichen Nutzungen, Praxen und Wohneinheiten. Die Werthmühlen-Gebäude wurden dann von Wilhelm Meyer um 1980 an seinen Sohn Gisbert übertragen. Dieser erwarb vom Müller Hardebeck um 1990 auch das Mühlengebäude und übertrug dann 2019 alle Gebäude der Werthmühle an die Meyer Immobilien 1 KG, deren Gesellschafter die 4 Kinder von Anne & Gisbert Meyer sind.

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spacer Bücher zum Thema :: Werthmühle spacer

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Ibbenbüren. Einst und jetzt

Von Anton Rosen
Ibbenbürener Vereinsdruckerei, 1952
Umfang: 535 S. : Ill., Kt.
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH - http://www.ivd.de

Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand
 
Ibbenbüren - Einst und jetzt
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850 Jahre Ibbenbüren: Porträt einer Stadt in Text und Bild
Bröker, Josef
Historischer Verein Ibbenbüren, Josef Bröker
Ibbenbürener Vereinsdr.1997
2., überarb. und erw. Aufl., 1997
616 S. : zahlr. Ill., Kt. ; 28 cm
ISBN: 3-921290-95-3 (Pp.)
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH - http://www.ivd.de
Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
850 Jahre Ibbenbüren - Titel 2. Auflage
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Ibbenbüren

Vom ländlichen Kirchspiel zur modernen Stadt
Friedrich Ernst Hunsche
Mit einem geologischen Beitrag v. Gerhard Keller.
Verlag Bernhard Scholten 1974
223 Seiten
Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

 
Vom ländlichen Kirchspiel zur modernen Stadt
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Rosenkranzende
200 Jahre Geschichten einer Familie im Tecklenburger Land. 1800 - 2000
Heribert Bärtels
Druck und Verlag: Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH,
Ibbenbüren 2000
305 Seiten, Gebunden
ISBN 3-932959-17-5
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH - http://www.ivd.de
Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

Rosenkranzende
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Kaffeegeschichten aus der Stadt Ibbenbüren - Band 2
Hrsg. Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren e. V.
Band 2 der Schriftenreihe des Stadtmuseums Ibbenbüren
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH
Ibbenbüren, 26. September 2008
1. Auflage 2008
124 Seiten, gebunden
Ibbenbürener Vereinsdruckerei GmbH - http://www.ivd.de
Stadtmuseum Ibbenbüren - Im Bestand

Kaffeegeschichten aus der Stadt Ibbenbüren
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spacer Bilder zum Thema :: Werthmühle und Mühlenteich  

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spacer Mühle
Mühlstein Hardebeck 1928
 Mühle
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Rechts Mahlmühle, links später
Lager für Getreide und
Kunstdünger. - 1860
Mühlstein bei Hardebeck 2003
(Mühlstein Hardebeck 1938)
Das Mühlenhaus-Wohnung des
Müllers Steingräber (kleines
Fachwerkhaus hinten), - 1860
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Grafik: Heuckmann
Foto: Bucken
Grafik:: Heuckmann
 

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spacerWerthmühlenteich
Werthmühlenteich
Werthmühle
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Ansichtskarte - 1904
Werthmühlenteich
Ansichtskarte - Schwanenteich
bei der Werthmühle
Ansichtskarte - Mühle
Wasserrad
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  AK - Laura Pieper, AK - Kipp Ausstellung AK - G. Kipp Suer  

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spacerWerthmühlenteich
Werthmühle
Werthmühlenteich
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Werthmühlenteich Ansichtskarte:
Gaststätte Werthmühle - 1906, ca.
Werthmühle, Mühlengebäude
neu, Hardebeck - 1955
Werthmühle mit Teich
August Altemöller:
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  AK - Kipp Ausstellung A-Karten
Archiv Suer
Archiv Suer  

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spacerGastho
Ansichtskarte - Gasthof
Ansichtskarte - Gasthof
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Ansichtskarte - Gasthof Meyer
Werthmühle- 1925, ca.
Ansichtskarte - Wirtschaft
Langemeyer (Werthmühle)
1906
Ansichtskarte: Restaurant
Werthmühle,
Inhaber Heinr. Meyer,
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  AK - Reimpell Ausstellung A-Karten AK - W. Ölgemöller Suer AK - Kipp Ausstellung A-Karten  

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spacerAnsichtskarte - Gasthof
Mühlengebäude
Mühlengebäude
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Werthmühle und Gaststätte
August Altemöller: - Um 1905
Die zwei alten Mühlengebäude
Werthmühle - 1922
Rechts steht noch das alte
Mühlengebäude, das Linke ist
bereits modernisiert - Um 1925
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  Bild: IVZ 100 Jahre, Nr. 4 - Suer Bild: Kipp Ausstellung A-Karten Archiv: Suer  

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spacerMühlengebäude
Mühlengebäude
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Werthmühle mit Hof Meyer und Land-Halle, Tankstelle
Schoppmeyer ab 1956
V. l.: Dresseshaus, Nostheide,
Hardebeck - Müller Herschbach
Werthmühle,Münsterstr.
rechts Preußendenkmal
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  Archiv: Suer Archiv: Suer Archiv:Bild: Heinr. Suer  

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spacerChina-Restaurant
Mühlengebäude
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China-Restaurant der Familie
Wah Nam - August 2007
Werthmühle,Münsterstr. 68
Links Preußendenkmal
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  Foto: J. Bucken,- 2007
Foto: M.Fanke - 2017
   


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Bild oben, Ibbenbüren - Oberer Markt um 1930 - Sammlung Suer (Merseburger)


© Förderverein Stadtmuseum Ibbenbüren e. V.
Breite Straße 9 - 49477 Ibbenbüren
Stadtmuseum Ibbenbüren
Aktualisiert/Update 14-11-20233
www.stadtmuseum-ibbenbueren.de
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