Stadtmuseum Ibbenbüren - Baudenkmäler

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Schachtanlage Oeynhausen, Einzelobjekt
Schachtturm über Schacht 2 mit zwei angebauten Maschinenhäusern und Zwillingsdampfmaschine
Inventar-Nr. A 116 c

Schachtanlage Oeynhausen




Schachtanlage Oeynhausen
Einzelobjekt Schachtturm über Schacht 2 mit Fördermaschinenhaus

Adresse: Osnabrücker Straße 141
Inventar-Nr. A 116 c
eingetragen am 01.10.2019
Datierung - 1927
Schutzumfang - komplett
Bauwerksklassen - Baudenkmal
Aufnahme -- August 2017 – RAG


Schachtanlage Oeynhausen, Einzelobjekt
Schachtturm über Schacht 2 mit zwei angebauten Maschinenhäusern und Zwillingsdampfmaschine

 

Das aus Backstein errichtete verputzte Schachtgebäude der ehemaligen Wasserhaltungsanlage besteht aus einem 20 m hohen Schachtturm auf fast quadratischem Grundriss sowie zwei nied-rigeren, über 30 m langen, Maschinengebäuden (Wasserhaltungsgebäuden). Durch neoromani-sche Stilelemente, unter anderem durch Wandvorlagen, Gesimse sowie Rundbogenfenster, ist das Schachtgebäude im historistischen Baustil gestaltet. Die flach geneigten Satteldächer, die Dachüberstände an Trauf- und Giebelseiten besitzen, sind als Pfettendächer konstruiert. Sie werden durch Stahlfachwerkträger, die auf Wandpfeilern aufliegen, getragen und durch ge-kreuzte Windrispen ausgesteift. Der Schachtturm setzt sich zusammen aus einem etwa 10 m hohen Unterbau mit Wandstärken von ca. 1,40 m sowie einem etwa gleichhohen Oberbau mit etwa 90 cm starken Wänden. In der Nordfassade des mit einem schmalen Natursteinsockel ausgestatteten Unterbaus sitzen zwei teilweise zugemauerte Rundbogenöffnungen mit neuzeitlicherem Eingang. Der stärker gestal-tete Oberbau wird durch hervortretende Wandpfeiler in jeweils drei Achsen unterteilt. In den nicht durch die beiden Wasserhaltungsgebäude verbauten Fassaden befindet sich in jeder Achse ein großes Rundbogenfenster. Darüber sitzen an allen Seiten je zwei bzw. drei kleinere Rundbogenfenster, die durch ein einfach profiliertes Brüstungs- und Kranzgesims zwischen den Wandpfeilern begrenzt werden. Die ursprünglich mit eisernen Sprossenfenstern versehenen Fensteröffnungen sind noch als Öffnungen erkennbar. Mittlerweile befindet sich im Schacht statt der Pumpen und Gestänge ein kleiner Förderkorb für maximal zwei Personen, der mit Hilfe einer Elektrohaspel, inklusive Seiltrommel und zwei Trom-meln für die Führungsseile, betrieben wird. Die beiden längsrechteckigen, westlich sowie südlich des Schachtturmes angebauten Maschi-nengebäude wurden für zwei 30 m lange sowie 1200 PS starke Tandem-CompoundDampfma-schinen als Antrieb der in Schacht 2 untergebrachten Entsümpfungspumpen errichtet. Die Fas-saden der Maschinengebäude entsprechen die der Fassadengestaltung des Oberbaus des Schachtturmes. Über einem schmalen Natursteinsockel sitzt in jeder Achse ein großes Rundbo-genfenster sowie darüber zwei bzw. drei kleinere Rundbogenfenster. Diese sind durch ein zwi-schen den Wandpfeilern sitzendes, einfach profiliertes Brüstungs- und Kranzgesims begrenzt. Die bauzeitlichen Stahlsprossenfenster sind in Teilen noch vorhanden.

An der westlichen Giebelseite befinden sich unterhalb der Gurtgesimse noch schwungvolle ge-schmiedete Mauerwerksanker, im Süden ist in das Giebeldreieck eine runde Uhr eingelassen. Die südliche bzw. straßenseitige Giebelfassade ist im Gegensatz zum restlichen Schachtge-bäude mit einer breiten Mittelachse und zwei schmalen Seitenachsen sowie einem längsrecht-eckigen sandsteinernen Eingangsportal gestaltet. In den 1930er Jahren wurden durch den Einbau zweier Schaltanlagen Zwischendecken in die Maschinengebäude eingebracht. Das neue Erdgeschoss wurde in kleine Räume unterteilt und als Lagerfläche genutzt, im Obergeschoss sind die Schaltzentralen untergebracht. Beide Ma-schinengebäude sind teilunterkellert. Ein bauzeitlicher Anbau zwischen den beiden Maschinen-gebäuden weist die gleiche Gestaltung mit Wandpfeilern, Gesimsen sowie Rundbogenfenstern wie das gesamte Sehachtgebäude auf.

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Aktualisiert/Update 05.06.2021
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